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- Bündnis "Vorfahrt für den Klimagürtel"
Pressemitteilung
Vorfahrt für den Klimagürtel mit dem zukünftigen Kieler Oberbürgermeister – keine Planung der Südspange
Ein breites Bündnis aus 9 Kieler Umweltverbänden und Initiativen fordert die Oberbürgermeisterkandidaten auf, sich eindeutig für den Erhalt des Kieler Grün-und Klimagürtels und damit für den Planungsstopp der Südspange sowie der A21-Nebenstrecke einzusetzen.
Die Kieler Ratsversammlung hat sich bisher um einen Beschluss zu einer konkreten Variante des A21-Anschlusses in Kiel gedrückt. Damit haben Politik und Verwaltung die Verantwortung sowie die Möglichkeiten der aktiven Gestaltung ohne Not dem Bund überlassen. Dass eine Landeshauptstadt bei einem Projekt dieser Größenordnung freiwillig das Heft seiner Gestaltungsmöglichkeiten aus derHand gibt, ist ein politisches No-Go. Der Bund hat sich dann für den Ausbau der A21 bis in die Stadt sowie den Bau der Südspange und Nebenstrecke entschieden.
- Niklas Hielscher
Es war so schön einfach bei der letzten Kieler Oberbürgermeisterwahl: Lag einem 2014 der vollständige Erhalt des Kieler Grüngürtels am Herzen, so konnte man einfach beim parallel stattfindenden "Möbel Kraft"-Bürgerentscheid ein klares Votum abgeben. 2019 sieht das ganz anders aus: Nicht nur, dass man die Wahlentscheidung für einen Kandidaten nun noch mit anderen Themen gewichten muss. Darüber hinaus wird sogar in Frage gestellt, dass die drohende weitere Zerstörung des Grüngürtels durch die Südspange überhaupt etwas mit der Kommunalpolitik zu tun habe. Der Bund plant sozusagen ein paar Jahre vor sich hin und am Ende gibt es die tolle große Bürgerbeteiligung vor Ort, wo wir dann über die Farbe der Lärmschutzmauer das "ob" diskutieren. Manche Leute glauben so etwas.

Wie halten es also die OB-Kandidaten mit der Südspange? Eine gute Gelegenheit, sich ein Bild zu machen, bot am vergangenen Mittwoch eine Diskussion mit Schwerpunkt Klimaschutz, zu der die Grüne Jugend ins "mmhio" im Knooper Weg eingeladen hatte. Das Setting des Abends war spannend - und man wurde letztlich auch nicht enttäuscht. Denn die Grüne Jugend hat sich bisher - im Gegensatz zur Mehrheitsentscheidung der Kieler Grünen - nicht eindeutig für den Amtsinhaber Ulf Kämpfer ausgesprochen.
- Niklas Hielscher
Wir sitzen das Thema so lange aus, bis der Bund mit seinen Planungen so weit ist, dass dann im Rahmen einer großen Bürgerbeteiligung darüber geredet werden kann, welche Farbe die Lärmschutzmauer des Autobahnkreuzes am Vieburger Gehölz haben wird.
Natürlich hat das niemand so gesagt. Aber überspitzt gesagt ist dies die Position der Mehrheit der in der Kieler Ratsversammlung vertretenen Parteien. Aber natürlich mit inhaltlichen Nuancen.
Doch der Reihe nach:
- Niklas Hielscher
"Lieber eine späte Erkenntnis als gar keine Erkenntnis": Man mag diesem User-Kommentar auf der Facebook-Präsenz des Vereines "Tram für Kiel e.V." nicht widersprechen. Doch hinzufügen müsste man auch: Dass im Grunde genommen völlig eindeutige Ergebnis des am Freitag vorgestellten Gutachtens ist vor allem eine sehr späte Genugtuung für jene, die diese Erkenntnis schon seit langer Zeit hatten. Und viel zu viele Jahre mit besten Argumenten vergeblich Klinken geputzt hatten für einen öffentlichen Nahverkehr in der gesamten Region, der nicht nur Notlösung ist.

Die Faktenlage ist erdrückend eindeutig:
Es kann kein "weiter so" mit dem bisherigen Bus-ÖPNV geben und auch nicht mit einer "gepimpten" Variante, die keine eigene Trasse hat. Nur eine schienengebundene Tram hat das Potenzial, die Ziele der Stadt beim ÖPNV-Anteil nicht nur zu erreichen, sondern auch mit einer späteren Erweiterung in die Region deutlich zu übertreffen. Das Zauberwort ist "Kapazität". Eine Tram ist die klimafreundlichste Lösung. Sie ist im späteren Betrieb am kostengünstigsten. Nur ein Schienensystem bietet Möglichkeiten, den Straßenraum mit Rasengleisen zu gestalten. Und sie verbraucht dabei auch weniger Platz als ein System auf eigener Trasse ohne Schiene. Sie ist barrierearm. Sie bietet zudem Möglichkeiten der Fahrradmitnahme. Und sie ist weltweit und auch in Deutschland vielfach bewährt.
- Niklas Hielscher
Holstein Kiel wird Deutscher Meister und ein Oberbürgermeister, der einigermaßen entspannt an einer Blumenwiese steht, wo früher einmal die B404 am Barkauer Kreuz war. Das wäre zusammengefasst in etwa genau das, was man sich bei bielenbergkoppel.de für die Landeshauptstadt im Jahr 2045 erträumt. Zumindest letzteres konnten die vielleicht 50 Neugierigen, die am Mittwoch der Einladung des NABU Kiel in die hübsche Tenne des Naturerlebniszentrum Kollhorst folgten, schon jetzt einmal live erleben. Wobei dieses Bild letztlich nicht wirklich der Wunschtraum aller Anwesenden war.
Die Anbindung der geplanten A21 an die Landeshauptstadt, eine Alternativplanung zur Südspange und die Situation am Theodor-Heuss-Ring und als Gast der amtierende OB Ulf Kämpfer: Zumindest das Setup des Abends versprach, weitaus spannender als die Restsaison der KSV zu werden. Eine Erwartung, die aber nur teilweise erfüllt wurde.
- Niklas Hielscher
Vorbemerkung ...

"Das ist mal endlich ein neuer, sinnvoller Vorschlag, um weniger im Stau zu stecken" - so ein ungenannter Meimersdorfer, den die Kieler Nachrichten vom 25. Februar zitieren. Gemeint ist die einstimmige und parteiübergreifende Anregung des Ortsbeirates Meimersdorf / Moorsee, dass im Zuge der Neubauplanungen im Kieler Süden gleich eine Stadtbahnanbindung mitgedacht werden solle. Und zwar über das vorhandene Industriegleis ins Gewerbegebiet Wellsee.
Das ist kein Votum für oder gegen die Südspange, sondern ein absolut naheliegendes Anliegen eines betroffenen Ortsgremiums, wenn man die Verkehrsprobleme im Kieler Süden aus dem Blickwinkel des Jahres 2019 betrachtet und nach Lösungen sucht.
Auf Seiten von bielenbergkoppel.de ist diese Variante bereits öfters ins Spiel gebracht worden und natürlich in dem Kontext, Alternativen zu den vier untersuchten Planfällen (inkl. Südspange) der Anbindung der A21 nach Kiel zu schaffen.
- Niklas Hielscher
Fast die gesamten 90er-Jahre hatte ich einen direkten Blick von meinem Bett auf den Überflieger am Barkauer Kreuz. Wenn ich Anfang der 90er mal nachts mit Walkman vom Subway in der Bergstraße nach Hause spazierte, nahm ich einfach den direkten Weg vom Lübscher Baum zum Hornheimer Weg. Unterm Überflieger, zu Fuß direkt über den Ring. Eine echte Abkürzung, aber auch recht unübersichtlich. Später kamen unterm Überflieger Leitplanken hinzu, die man zusätzlich übersteigen musste. Manchmal gab es damals auch Leute, die diesen Weg sogar tagsüber nahmen. Heutzutage würden das sicher nur noch Lebensmüde machen, denn der Verkehr hat doch noch um einiges zugenommen. Ich wohne jetzt etwa 250 Meter stadteinwärts. Den Ring überquere ich trotzdem noch mehrmals die Woche, wenn ich mit dem Rad in den Garten will. Aber sicherlich nie auf dem direkten Weg.

Es dauerte ein Vierteljahrhundert bis zum letzten Freitag, dass ich wieder einmal den Theodor-Heuss-Ring vom Lübscher Baum aus zu Fuß betreten konnte. Und es fühlte sich wirklich sehr gut an.
- Niklas Hielscher
Die "TurboKlimaKampfGruppe Kiel" (TKKG) als Initiatorin der "Kiel Autofrei"-Demo vom 26.4.19 hat im Nachklapp eine Pressemitteilung veröffentlicht.
An dieser Stelle möchte sich Bielenbergkoppel.de als Mitaufruferin mit großem Respekt bei allen Beteiligten für diese wundervollen - und vielleicht schon fast historischen - Tag bedanken.
Pressemitteilung TKKG, 28.4.19
Zu der Demonstration unter dem Motto "Verkehrswende statt Rush Hour" über den Theodor-Heuss-Ring kamen am Freitag knapp 2000 Menschen. Mit Fahrrädern, Skateboards und Gehmobilen brachten sie ihre Unzufriedenheit mit der Kieler Verkehrspolitik zum Ausdruck. Aus der Demonstration heraus entwickelte sich auf dem Theodor-Heuss-Ring eine Sitzblockade.
- Niklas Hielscher
Auch in Kiel ist viel von einer "Verkehrswende" die Rede. Doch was ist davon zu halten, wenn einerseits im sogenannten Masterplan Mobilität festgeschrieben ist, dass der Autoverkehr bis 2035 in Kiel um 40% sinken soll, aber gleichzeitig neue Schnellstraßen wie Südspange und Ostring II geplant werden, die für mehr Verkehr sorgen werden?
Und ist es nicht bezeichnend, dass das einzige echte Vorzeigeprojekt, die Veloroute 10, auf einer ehemaligen Güterbahntrasse entsteht? Weil man dort nämlich dem Auto kein Platz wegnehmen musste?
Auch zur kommenden OB-Wahl werden wir wieder Sonntagsreden von einem Oberbürgermeister hören, der vor grünem Publikum viel von "Verkehrswende" redet und sich gleichzeitig bei der IHK für ein Bekenntnis zur Südspange feiern lässt.
Offensichtlich ist der Druck noch nicht groß genug, dass Bund, Land und Stadt Kiel umsteuern und knappe Ressourcen nicht mehr für neue Straßen verschwendet werden. Und dass endlich dort investiert wird, wo es am dringendsten nötig ist:
Für die Bekämpfung des Klimawandels, der alle betrifft.
Auch SUV-Fahrer und alle Anderen, die nach dem Motto "Nach mir die Sintflut!" auf Kosten folgender Generationen leben.
Der Demo-Aufruf von 20 Initiativen aus Kiel und Umgebung für die Autofrei-Demo am 26.4.19, die auch über den Theodor-Heuss-Ring laufen wird:
- Niklas Hielscher
Kiel, den 23.1.19 [vorab per Mail. Zur Berichterstatung der KN vom 11. Februar siehe Anmerkung am Ende]
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die Zusendung ihrer Umfrage zu den geplanten Maßnahmen zur Reduzierung der Stickoxidbelastung am Theodor-Heuss-Ring in Kiel. Gleichzeitig beziehe ich mich in diesem Schreiben auf Ihre Pressemitteilung vom 18.12.2018 zum Luftreinhalteplan.

Leider ist Ihnen in der Umfrage bei der Formulierung der Fragestellung und Auswahl möglicher alternativer Maßnahmen zur Reduktion ein schwerer sachlicher Fehler unterlaufen.
Als mögliche Maßnahme zur Reduktion der NOx-Werte nennen Sie den Bau der Südspange.
Diese hätte aber auf den Theodor-Heuss-Ring westlich des Barkauer Kreuzes, wo heute die NOx-Grenzwert-Überschreitungen gemessen werden und gerichtliche Fahrverbote im Raum stehen, keinerlei entlastenden Einfluss.
Bei der Verkehrszählung 2013 wurde dort eine tägliche Belastung von 106.000 KFZ/Tag festgestellt. Das Tiefbauamt Kiel beziffert aktuell die Belastung mit 110.000 Fahrzeugen.